Planspiel: Alltag junger Menschen in der ehemaligen DDR

Eine Punkband will, so der Handlungsrahmen des Planspiels, in einer Kirche auftreten. Aus unserer Sicht heute wohl kein Problem! In der DDR der 80er Jahre aber ein Balanceakt, der schwierige Fragen, vor allem Gewissensfragen, aufwarf. Denn die SED (= die Sozialistische Einheitspartei der ehemaligen DDR) verweigerte Mitgliedern von Bands, falls nicht systemkonform, den öffentlichen Auftritt und setzte zudem das MfS (= das Ministerium für Staatsicherheit) auf diese Gruppen an.
Unter Anleitung der drei Referenten von der Konrad-Adenauer-Stiftung (Uwe und Brigit Hillmer und Hanjost Dörken), aufgeteilt in drei Gruppen (Punkband, SED, MfS/STASI), durchdachten die Schülerinnen und Schüler der 10A und 10B sowie Oberstufenschülerinnen und Schüler multiperspektivisch das auf einer wirklichen Begebenheit beruhende Szenario und konnten im Planspiel mithilfe von Rollenbiografien eigene Handlungsentscheidungen treffen, orientiert am durch den historischen Kontext vorgegebenen Handlungsrahmen, den die Referenten den Gruppen erläuterten und anhand vieler realistischer Beispiele veranschaulichten, sodass ein realistisches Rollenspiel möglich wurde.
Allen Schülerinnen und Schülern wurde durch das ganztägige Planspiel und die Besprechung einer Dokumentation am folgenden Vormittag, die die historischen Grundlagen des Planspiels zeigt, bewusst, dass unsere demokratischen Freiheiten sehr wertvoll und überhaupt nicht selbstverständlich sind. Man muss dafür einstehen und, falls sie gefährdet sind, auch dafür kämpfen.