Herr Nettelmann, Chefredakteur für Landespolitik beim SWR, besuchte unsere 10. Klassen im Rahmen des Projektes „Nachrichtenprofis in die Schule“.
Weit über 2000 Nachrichten von Presseagenturen, zudem Nachrichten von Korrespondenten und Reportern vor Ort flattern täglich auf den Tisch einer Nachrichtenredaktion und diese müssten meist schnell gesichtet und ausgewählt werden, um in einer der nächsten Nachrichtensendungen mit meist insgesamt nur etwa 5-7 Nachrichten im Radio oder im Fernsehen zu Gehör gebracht oder gesendet zu werden. Auswahlkriterien, so Herr Nettelmann, seien dabei die Aktualität einer Nachricht, deren Relevanz (z.B. deren Alltagswert), deren Regionalität und Nutz- bzw. Gesprächswert.
Nachrichten, von der Wortbedeutung her ursprünglich von „sich nach etwas richten“ kommend, beantworten die so genannten W-Fragen: Sie geben Antworten auf die Fragen „was?“ (= der Inhalt einer Nachricht), „woher?“ (= die Quelle !), „wer?“ und „wann?“. Vor allem die Angaben der Bezugsquellen in einer Nachricht seien entscheidend für die Qualität einer Nachricht und das unterscheide sie von Fake News, die über den fiktiven und erlogenen Inhalt hinaus keine oder nur erfundene Quellenangaben enthielten.
Auch das Thema Hate speech und strafrechtliche Konsequenzen, die sich aus dem Schreiben solcher Texte ergeben, wurde beispielhaft von Herrn Nettelmann mit den Schülern erarbeitet.
Am Ende des Projektes fand eine fiktive Redaktionskonferenz statt, in der die Schülerinnen und Schüler Nachrichten begründet und orientiert an den erarbeiteten Auswahlkriterien aus einer Nachrichtensammlung für eine Nachrichtensendung auswählen sollten.
Literaturtipps von Herrn Nettelmann:
Silke Müller, Wir verlieren unsere Kinder, München 2023.
Materialsammlung „Journalismus macht Schule“ https://journalismus-macht-schule.org/materialien/