Poetry – mal anders

Stefan Klaus alias Don Esteban trug gleich zu Beginn der Poetry-Veranstaltung eigene Texte vor und ließ die anwesenden Schüler*innen aus den 9. Klassen erleben, was ein Poetry Slam ist – nämlich eigene, meist lyrische Texte, die ein Publikum durch eine gute Performance ansprechen und mitreißen, vorzutragen und meist mit anderen Poeten in einen Wettstreit zu treten.

Offene Fragen ans Leben und der Wunsch nach deren Beantwortung seien, so Stefan Klaus, eine Inspirationsquelle, damit Texte entstehen. Oft beginne ein Text mit einem guten Satz, um den herum der längere Text entstehe. Auch feste einfache Gedichtformen (Elfchen oder Haikus etwa) könnten Grundlage für einen größeren Text werden. Texte seien aber nie fertig, zumindest nehme er sich immer mal wieder eigene Texte zur Brust und ergänze oder verbessere sie. Das laute Vorlesen helfe ihm zudem dabei zu beurteilen, ob der Rhythmus eines Textes stimme und die „Zunge das Vortragen schaffe“. Rhetorische Mittel verwende er intuitiv, oft sei er jedoch selbst überrascht, dass Neologismen, Hendiadyoins oder andere sprachliche Mittel in seinen Texten auftauchten und diese natürlich auch ausdrucksstärker und wirkungsvoller machten.

In kleinen Übungen konnten die Schülerinnen und Schüler, von Herrn Klaus angeleitet und inspiriert, Elfchen und Haikus verfassen (siehe unten), die Stefan Klaus im Anschluss eindrucksvoll vortrug. Es gibt doch viele unentdeckte Poeten in der 9. Jahrgangsstufe! 🙂

Herrn Klaus herzlichen Dank fürs Kommen! Frau Koch herzlichen Dank fürs Organisieren der guten Veranstaltung.

 

Haikus

der Drache steigt auf
ich hab mein´ Schweif wieder
lasst uns jetzt kämpfen

wie du es auch sagst
es bleibt ewig gleich mit uns
wir für immer? Nein.

Platsch – eine Ente
die in das Wasser gleitet
sie quakt beim Schwimmen

einsam und allein
verloren in Gedanken
ich vermisse ihn

ich mag dich so sehr
zusammen, für immer wir
will dich nicht verliern

die Blume ist gelb
Gänseblümchen wurde draus
vom Winde verweht

Elfchen

betrunken
am Wochenende
nichts mehr fühlen
er möchte nicht mehr
verloren

blau
der Himmel
wie der Ozean
ich schwimme im Meer
traumhaft

anmutig
die Gazelle
springt schnell vorbei
er sieht sie an
Löwe
nervig
eine Last
die Nerven reißen
es ist einfach schrecklich
Verdammnis

erfrischend
eine Wasserflasche
kühlt dich ab
der Lebensretter in Not
Eiswürfel