Cusanus kennen lernen – Projekt zum 100-jährigen Bestehen unserer Schule

Nikolaus von Kues, auch Cusanus genannt, wurde zu Beginn unserer Schulgeschichte nicht ohne Grund von der damaligen Schulgemeinschaft als Namensgeber ausgesucht, denn er steht für Verhaltensweisen, die wir auch heute noch wertschätzen und denen wir nacheifern können: die Neugierde nach Wissen und Erkenntnis und das Interesse für natur-, geisteswissenschaftliche und religiöse Themen. Er steht für Werte wie Toleranz, die Gleichwertigkeit der Religionen, die politische Teilhabe und Mitbestimmung aller und für soziales Engagement.
All dies lernten auch die Schülerinnen und Schüler der 6B kennen durch das gemeinsame Besprechen und Auswerten von Texten, das gemeinsame Spiel des von Nikolaus von Kues entworfenen Globusspiels, das Entwerfen eines Cusanus-Kalenders für 2022, der mit der finanziellen Unterstützung des Fördervereins unserer Schule für die Schülerinnen und Schüler gedruckt werden konnte.
Gerade das Auswählen von Bildthemen, von wichtigen Äußerungen des Cusanus und dann das anschließende Malen der Kalenderbilder bereitete viel Spaß und Freude. Zum Schluss des kleinen Projektes machten sich die Schülerinnen und Schüler der 6B Gedanken darüber, was sie heute noch an unserem Namensgeber gut finden. Hier beispielhaft eine Auswahl aus den vielen sehr schönen Texten der Schülerinnen und Schüler:

Jakob schreibt:
Nikolaus von Kues hatte einen Traum von seinem Lebensweg und setzte diesen mit Überzeugung durch. Das bewundere ich, denn Cusanus wurde in einer Zeit geboren, in der die Söhne die Berufe der Väter erlernten […]. Er wurde als ältester Sohn eines Fischers und Schiffseigners geboren. Schon in seinen jungen Jahren hatte er den Wunsch, Priester zu werden und Menschen mit seiner Unterstützung ein besseres Leben […) zu ermöglichen. Den Mut, das zu tun, was man für das Richtige hält, finde ich toll. Er hätte auch einen einfachen Weg wählen und die Geschäfte seines Vaters übernehmen können. Doch er begann schon mit 15 Jahren ein Studium in Heidelberg und studierte in Padua weiter. Mit 22 Jahren war er bereits Doktor des Kirchenrechts und konnte alles werden, was er wollte. So einen Einsatz für seinen Traum finde ich super. Das war bestimmt nicht einfach, so weit von den Eltern [entfernt].
Im Jahr 1448 wurde er zum Kardinal erhoben. Eigentlich erhielten nur Adlige diese hohe Position. Ich glaube, dass er diesen Job bekam, weil er so fit im Kirchenrecht war. […] Zwei Jahre danach wurde Nikolaus von Kues Bischof [in Brixen/Südtirol).
Was mir auch an Cusanus gefällt, ist, dass er trotz des hohen Rangs auf dem Boden geblieben ist. Sein Traum wurde nicht von der Macht seiner Position zerstört, sondern er gab sein Geld sogar für andere aus, z.B. ließ er ein [Altenwohnheim, das St. Nikolaus-Hospital) für arme Menschen bauen. Er hätte auch mit seinem Geld in Saus und Baus leben können.
Ich bin stolz, dass ich auf einer Schule lernen darf, die ein so tolles Vorbild wie Cusanus hat.

Melina schreibt:
An Cusanus mag ich, dass er damals den Menschen helfen wollte. Er hat extra das St. Nikolaus Hospital gegründet, damit er alten Menschen ein Zuhause geben konnte, bis sie sterben.
Er war sehr schlau, da er sich mit der Astronomie beschäftigte. Cusanus war sich zum Beispiel ziemlich sicher, dass die Erde rund ist. [Für seine Zeit eine revolutionäre Erkenntnis.] Er [machte] keinen Unterschied zwischen den Menschen, z.B. auch nicht unter den Religionen. Ihm war wichtig, dass Menschen sich verstehen und friedlich miteinander umgehen. Auch Cusanus selber wollte, dass es keinen Streit gibt. Er war offen und ließ sich auch nicht von anderen einschüchtern.

Emily schreibt:
Nikolaus von Kues ist sehr nett, er hat ein Hospital für alte, pflegebedürftige Menschen [gestiftet]. Er ist ein sehr logisch denkender Mensch. Mathe oder Naturwissenschaften haben ihm ebenfalls interessiert. […] Also kann ich gut verstehen, warum er als Namensgeber unserer Schule gewählt wurde.

Mara schreibt:
Ich finde Nikolaus von Kues interessant, weil er vielfältig war. Er hat Menschen geholfen, obwohl er nicht aus einer reichen Familie kam. Cusanus schrieb Bücher und war Bischof. Die meisten [Menschen] machen nur wenige Sachen, doch er vereinte alles.

Lara schreibt:
Ich finde toll, dass Cusanus das Reiche und Adlige nicht wichtig war. Er sieht seine wichtigste Aufgabe […] darin, dafür zu sorgen, dass alle Menschen sich verstehen und friedlich miteinander leben. Denn das ist wirklich das Wichtigste und das vergessen viele Menschen. Cusanus ist auch ein sehr ehrgeiziger Mann, denn, auch wenn sein Vater oft andere Meinungen als er selbst hatte, sagte er seine Meinung und ließ sich nie unterkriegen. Mit seinem großen Ehrgeiz schaffte er es auch zu studieren, obwohl er zu den nicht so reichen Menschen gehörte.
Mit den Themen, die naturwissenschaftliche Inhalte haben wie der Medizin, der Mathematik und der Sternenkunde, kannte er sich gut aus. Dies war auch nötig, um in der Kirche das Amt eines Bischofs oder Kardinals zu bekommen. Viele bewunderten seinen Ehrgeiz.
Ich finde, Cusanus ist der perfekte Bischof, Kardinal und Priester. Er erfüllt alle Bedingungen, die man dafür haben muss, um perfekt zu sein. Er kann sehr stolz auf sich sein.

Samuel schreibt:
Mir gefällt, dass er armen Menschen geholfen hat und [das St. Nikolaus] Hospital […] [mit]finanziert hat. Er war seiner Zeit weit voraus ]…] Dass er Kardinal und Bischof wurde, ist auch toll. Er inspirierte sicher auch anderen Menschen.

Max schreibt:
Mir gefällt an Nikolaus von Kues, dass er so vieles in seinem Leben erreicht hat. [Er] kam aus einem ganz normalen Haushalt, aus einem „Fischerhaushalt“, doch dies hielt ihn nicht davon ab, [mehr] erreichen [zu wollen.]
Er interessierte sich für viele Dinge und ging ihnen nach. Schon mit einem Alter von 15 Jahren begann er ein Studium in Heidelberg und anschließend in Padua (Italien] studierte er weiter.
Im Jahr 1448 wird Nikolaus von Kues zu einem Kardinal erhoben. Dies war auch ungewöhnlich für einen Mann aus einer normalen Familie. In der damaligen Zeit erhielten so hohe Ämter meist nur adlige Personen. Zwei Jahre nach seiner Ernennung zum Kardinal wird er auch Bischof von Brixen. […] Auch [obwohl] er Bischof und Kardinal war, lebte er selbst sehr bescheiden. Er selbst dachte nicht an sich selbst, sondern an arme Menschen, [denn er] stiftete 1458 in seinem Heimatort Kues ein Hospital für alte Menschen.
Nikolaus von Kues hat […] sehr viel erreicht, das ist bewundernswert. […] Wir alle sollten uns an ihm ein Beispiel nehmen. Es ist egal, woher man kommt. Du kannst Großes erreichen und Gutes tun.

Emilia schreibt:
An Cusanus gefällt mir, dass er ein mutiger und netter Mensch ist. Er ist sehr hilfsbereit, schlau und offen für Neues.
Mutig ist er, weil er viele Reisen machte, die mühsam und sicher gefährlich waren und […] sehr lange [dauerten.] Sehr nett und hilfsbereit war er zu [vielen] Menschen, aber eben auch zu den armen und alten Menschen. Deshalb [ließ] er auch im Jahr 1458 das St. Nikolaus-Hospital [bauen]. Ich finde es bewundernswert, dass Cusanus sich für Mathematik, Medizin, Sternenkunde und das Christentum interessierte und auf diesen Gebieten ein guter Gelehrter war. Er behauptete [z.B.], dass die Erde sich bewegt und dass sie nicht im Mittelpunkt [unseres Planetensystems] ist. […] Deshalb bewundern wir ihn bis heute.


Dankenswerterweise hat sich Sandrine aus der Klasse 10A dazu bereit erklärt, das Auftaktbild für den „Cusanus-Kalender 2022“, das gleichzeitig auch das Kalenderblatt für den Dezember 2022 ist, zu malen.


Die Schülerinnen und Schüler der 6B zeigen auf dem Klassenbild jeweils das Kalenderblatt, das sie selbst gestaltet haben.