Informationsveranstaltung zum Thema „Autismus-Spektrum-Störungen“

Frau Beck, Beraterin bei der ADD Trier für Integration/ Inklusion – Schwerpunkt Autismus, stellte anhand praktischer Erfahrungsübungen gelungen und nachvollziehbar dar, was Kinder und Jugendliche mit „Autismus-Spektrum-Störungen“/ „ASS“ bewegt und belastet. Die Referentin, die Kinder und Jugendliche mit „ASS“ in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt und mit Psychologen betreut, stellte gleich zu Beginn der Veranstaltung klar, dass ASS nicht ursächlich ein Produkt falscher Erziehung sei, vielmehr seien die verschiedenen Ausprägungen des Autismus genetisch, „biologisch-organisch“ verursacht. Freilich könnten ein familiäres Umfeld, das kaum Regelsicherheit und Halt biete, die Störung verstärken, die sich, so Frau Beck, in unterschiedlichen Bereichen zeige: in den Bereichen der „Wahrnehmung, der Sprache/Kommunikation, der sozialen Interaktion, der Motorik und der Verhaltensmuster.“
Bezüglich der Wahrnehmung zeigten sich bei Kinder und Jugendliche mit „ASS“, dass wichtige von weniger wichtigen Reizen nicht unterschieden werden könnten. Diese „Reizfilterschwäche“, auch die unzureichende Koordination der Sinneskanäle müssen im Rahmen einer Psychotherapie aufgearbeitet und abgeschwächt, Bewältigungsstrategien eintrainiert werden. Je eher Hilfestellungen gegeben würden, desto besser sei die Perspektive, Störungen der genannten Art, aber auch Schwierigkeiten in der Motorik, im Verständnis etwa bildhafter Sprache, fehlende Kompetenzen im sozialen Interagieren abzuschwächen und auszugleichen, so dass ein erfolgreiches schulisches Weiterkommen realistisch möglich sei.
Zudem sei gemäß der KMK-Empfehlung vom April 2000 die „Förderung autistischer Kinder […] Aufgabe aller Schulformen, gemäß § 3 Abs. 5 Satz 3 des Schulgesetzes ein Anspruch auf Nachteilsausgleich verpflichtend eingeräumt. Nachfolgend erläuterte Frau Beck konkrete Beispiele eines möglichen Nachteilsausgleich: mehr Zeit für Arbeiten, „Strukturierungshilfen“, Schreiben des Arbeit in reizärmerem Umfeld …. .
Dank der Möglichkeit, am reichen Erfahrungsschatz von Frau Beck teilzuhaben, erhielten die Teilnehmer an der Veranstaltung einen sehr praktischen und konkreten Einblick in das recht komplexe Thema.
Frau Beck vielen Dank fürs Kommen, Frau Vollmer vielen Dank für die Organisation.