“Wisse, vor wem du stehst”- Besuch der Wittlicher Synagoge

Vor allem die Synagoge, deren ehemalige und jetzige Ausstattung, ihre Geschichte und ihre künstlerische Ausgestaltung stand im Zentrum der Exkursion, an der die Schülerinnen und Schüler der Religruppen 5B/5C teilnahmen.
Aufbauend auf dem Wissen aus dem Religionsunterricht konnte Herr Richtscheid vom Emil-Frank-Institut u.a. den Ablauf des Synagogengottesdienstes am Sabbat erläutern, der, wie wichtige christliche Feste auch, etwa Weihnachten an Heiligabend oder Ostern in der Osternacht, am Vorabend, wenn “drei Sterne zu sehen sind”, beginnt und am folgenden Abend endet. Zentrum des Sabbats ist dabei der Synagogenbesuch am Freitagabend, in dessen Verlauf der Sabbat begrüßt und dessen Segen zur Sabbatfeier in die Familien mitgenommen wird, um diesen zuhause vom Vater der Familie über Brot und Wein zu sprechen.
Im Eingangsbereich der Synagoge entdeckten die Schülerinnen und Schüler eine Torarolle, die der Zerstörung der Wittlicher Synagoge während der Reichspogromnacht 1938 entgangen ist.
Der an der Außenwand des ehemaligen Gotteshauses befestigte Toraschrein und seine kunstvolle Gestaltung, die die Schülerinnen und Schüler zu vielen Fragen anregte, macht die zentrale Rolle der Tora im Judentum und somit auch in der ehemaligen Wittlicher jüdischen Gemeinde deutlich, was auch das am Toraschrein in hebräischen Buchstaben geschriebene “Wisse, vor wem du stehst” eindrucksvoll verdeutlicht.
Auch viele Gebetsutensilien, die in einem Schrank ausgestellt werden, konnten bestaunt werden. Er gehörte Emil Frank, dem letzten Vorsteher der jüdischen Gemeinde, der 1941 zur Flucht aus Nazi-Deutschland gezwungen wurde.

Herrn Richtscheid herzlichen Dank für die lehrreiche Exkursion!

Text und Bilder: SCU