Dank der Unterstützung der Stiftung Lesen aus Mainz konnten unsere Lesescouts, angeleitet durch Michaela Striebich als Referentin, während eines Workshops erleben, was die eigene Stimme alles tun kann, um einen Text wirkungsvoll vorzulesen. Übungen, um die eigenen Stimmbänder zu entspannen und den eigenen Stimmklang hin zu einer sonoren Stimme zu entwickeln, auch Lockerungsübungen, zudem Atemübungen waren hilfreiche Strategien, um bei regelmäßigem Training eine starke Stimme fördern zu können, die wiederum unentbehrlich ist fürs Vorlesen und überhaupt für einen Vortrag vor anderen.
In lockerer Atmosphäre erprobten die Lesescouts mittels unterschiedlicher Methoden Wege zur Stimmlockerung und zum bewussten Stimmeinsatz: Wippende Körperbewegungen mit dem Schwerpunkt auf dem ausgestreckten rechten oder linken Standbein unterstützten das Betonen von Wörtern. Während des Zuwerfens von Tennisbällen erfolgte durch das Summen bestimmter Buchstabenfolgen (m-a-m, m-u- m, m-o-m, m-i-m …) das Lockern der Stimmbänder. Eine aufrechte Körperhaltung unterstützte die ruhige Atmung in den Bauchraum. Das Auflegen der eigenen Hände auf die Bauchdecke half den Lesescouts zu kontrollieren, ob sie ruhig und gelassen atmeten. Übungen zur Durchblutung von Armen und Beinen entspannten und wirkten wohltuend auf die Stimme.
Nach einer kleinen Trinkpause, um der Kehle und den Schleimhäuten etwas Gutes zu tun, wurden kleinere Texte mit Hilfe passender Gesten vorgetragen, um so das Sprechtempo zu verlangsamen. Denn Vorlesen sollte bei den Zuhörern möglichst Bilder im Kopf erzeugen, die einfach Zeit brauchen, um sich aufzubauen.
Bei dieser Übung wurde auch deutlich, wie wirkungsvoll es ist, nach jedem Satz eine kurze Pause einzulegen, die Stimme mal laut, mal leise einzusetzen, mal schnell oder langsam zu sprechen, zentrale Wörter oder Silben einzeln zu betonen, die Stimme am Satzende zu senken und über Gefühle in der Stimmfärbung die Stimmung des Textes einzufangen.
In einer kurzen Gruppenarbeit sollten die geübten Wege zum Stimmeinsatz nochmals vertieft werden, um dann, durch die Rückmeldung der Gruppenmitglieder gestärkt, allein eine Textstelle aus einem mitgebrachten Lieblingsbuch vorzutragen. Das Leseergebnis konnte sich sehen und hören lassen: Sehr kurzweilig und für die Zuhörerinnen einfach schön wurden beim Zuhören Vorstellungswelten nur mit der Stimme erzeugt.
Frau Striebich und auch der Stiftung Lesen aus Mainz herzlichen Dank für das Ermöglichen dieses Workshops.