Gelungene Premiere

1. Cusanus-Matinee mit faszinierenden Einblicken in die moderne Kryptographie

Ein Schlüsselkästchen, verschiedene unscheinbare Schnappschlösser, bunte Bonbons: Das sei zunächst alles, was man als Basiswerkzeuge brauche, um grundlegende Prozesse der Informationsverschlüsselung zu veranschaulichen – so Prof. Dr. Ralf Küsters von der Uni Trier.
Tatsächlich gelang es dem Experten für Informationssicherheit und Kryptographie abstrakte und komplizierte Zusammenhänge sachkundig, aber auch spielerisch zu vermitteln – sehr zum Amüsement der anwesenden Eltern, Schüler und Lehrer und Lehrerinnen unserer Schule.
Nach einer kurzen etymologischen  ‚Entschlüsselung“ des Begriffs ‚kryptós‘ ( altgriechisch: κρυπτός : verborgen, geheim ) und einer Definition des Begriffs ‚Kryptographie‘ kamen die genannten ‚Basiswerkzeuge‘ zum wirkungsvollen Einsatz, um zu demonstrieren, wie man Nachrichten herkömmlich und  schon seit Jahrhunderten ver- und entschlüsselte: Dazu wurde eine Internetverbindung modelliert und zudem demonstriert, wie aus einem lesbaren Text ein verschlüsselter wird durch das Ersetzen einer Sinn machenden Buchstabenfolge durch eine, die zunächst nur  inhaltlichen Unsinn erzeugt. Dieses Substitutionsverfahren, das den ‚Klartext‘ durch einen ‚Chiffrentext‘ ersetzt, sei, weil auch schon seit Julius Caesars Zeiten bekannt und angewandt,  trotz moderner Abänderungen verständlicherweise nicht mehr up to date, da gewiefte Hacker heute diese Nachricht problemlos entschlüsseln könnten.
Heute ersetzten, so Prof. Küsters,  Bits und Bytes die Buchstaben, aufwendige moderne Verfahren ( z.B. das RSA-Verfahren, Theorien zur ‚Public-Key-Kryptopraphie‘ ) sicherten die Verschlüsselung und Entschlüsselung von Daten, bei denen der Klartext mit Hilfe eines ‚öffentlichen Schlüssels“ verschlüsselt und mit Hilfe eines ‚privaten Schlüssels‘ wieder entschlüsselt werden könne und digitale Signaturen von seiten einer Zertifizierungsstelle erstellt würden.
Nur kryptisches Fachchinesisch? Nein! Den interessierten Zuhörern erschloss sich dank der Hilfe von Herrn Küsters die Welt der „Authentifizierung“, der „anonymen Kommunikation, der „secure multi party computation“ der „zero knowledge Beweise“ problemlos.
Moderne kryptographische Verfahren wurden vom Referenten gekonnt in gut nachvollziehbaren Verstehenszusammenhängen ‚entschlüsselt‘, wofür sich Herr Mayer stellvertretend für die Besucher der Cusanus-Matinee bedankte. In gemütlicher Runde bei Kaffee und Fingerfood ließ sich die ein oder andere Idee des Vortrags vertiefen.
Umrahmt wurde die Cusanus-Matinee durch musikalische Beiträge unseres Schulorchesters ‚Cusanostra‘ unter der Leitung von Frau Vollmer. Ein herzliches Dankeschön gilt aber nicht nur den Musiker und Musikerinnen und Frau Vollmer, sondern auch den Schülern und Schülerinnen unserer SV, den Kolleginnen des Lehrerbibliotheksteams und unserem Hausmeister Herr Schiffmann für die gelungene Organisation der Veranstaltung.