Besuch des Emil-Frank-Instituts

Letzter Vorsitzender der jüdischen Gemeinde in Wittlich war Namensgeber des Emil-Frank-Instituts, das heute inmitten der Wittlicher Stadt Begegnungshaus von Juden und Nichtjuden sein will. Ein Schwerpunkt des Instituts ist die Erforschung der Geschichte der jüdischen Gemeinden im Raum Mosel-Eifel und Hunsrück.

In diesem Rahmen erläuterte Herr Richtscheid den Schülerinnen und Schülern des Grundkurses Geschichte (MSS 11) von Frau Becker in den Räumen des Instituts die Situation der jüdischen Gemeinde in der Stadt Wittlich von ihren Anfängen bis zur Zeit des Nationalsozialismus. Der Beginn der jüdischen Geschichte in Wittlich lässt sich quellenbasiert in das Jahr 1309 datieren. Das Leben der ortsansässigen Juden war hier zunächst relativ komfortabel, bis sie nach der großen Pest im Jahr 1348 bis 1613 aus Wittlich vertrieben wurden und sich erst im 17. Jahrhundert auf Einladung des Trierer Erzbischofs wieder in Wittlich etablierten, dann aber fester Bestandteil des Wittlicher Gesellschaftsleben waren.

Wie brutal die Nationalsozialisten aus Einheimischen Fremde machten, offenbarte dann ein Rundgang durch die Wittlicher Innenstadt, der ursprünglich jüdische Wohnhäuser als Teil des Stadtlebens zeigte, die dann aber systematisch boykottiert wurden. Mit den letzten Deportationen der Wittlicher Juden 1941 kam das jüdische Leben in Wittlich zum Erliegen. Heute ist die wiederaufgebaute Synagoge aber unverkennbares Zeichen für die enge Verbindung der Stadt Wittlich mit dem Judentum. Zwar findet jüdisches Gemeindeleben in der Region heute nur noch in Trier statt, aber als kultureller Begegnungsort bietet die Wittlicher Synagoge doch einen Erinnerungsort, den wir zum interreligiösen Dialog heute genutzt haben.

Susanne Becker

Emil Frank Institut 2