Dichterlesung für die Klassen 10C und 9C

Im Rahmen des KOGGE-Literaturforums, das seit vielen Jahren in Kloster Himmerod stattfindet, treffen sich europäische Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die Mitglieder der Europäischen Autorenvereinigung „Die KOGGE“ e.V. sind, mit ihren schreibenden Gästen, um sich über Literatur auszutauschen, um sich gegenseitig Impulse für das eigene Schreiben zu geben. 140 Mitglieder aus 18 europäischen Ländern habe – so Frau Ploszewska – die „KOGGE“ mittlerweile, die Verkehrssprache während der Treffen sei deutsch.

Frau Ploszewska, die in den letzten Jahren vor allem durch ihre Lyrik bekannt wurde und sich als Übersetzerin deutsch-polnischer Literatur einen Namen gemacht hat, arbeitet zur Zeit an einem autobiographischen Roman und an Kurzprosastücken. Herr Kebelmann meinte, er verfasse momentan eher Prosa nach einer langen Schaffensperiode, in der vor allem die Lyrik im Zentrum seiner Arbeit stand. Zwei Gedichte,“Lingua geographica“ und „Der mit Blindheit Begabte“, trug Herr Kebelmann den aufmerksam zuhörenden Schülerinnen und Schülern der 10C vor; zudem einen Ausschnitt aus seinem Roman „Hiddensee mon amour“, Frau Ploszewska las einige Liebesgedichte vor. Die Schülerinnen und Schüler dankten den beiden Autoren mit aufmerksamem Zuhören und mit aufrichtigem Interesse an deren Leben und Arbeiten. Viele Fragen zeigten dies nachweislich:
Wann haben sie sich entschieden zu schreiben?
Woher kommen die Inspirationen für die Gedichte?
Welche Ziele haben sie sich in literarischer Hinsicht gesetzt? 
Wie sieht der Tag als Schriftsteller aus?
Vor allem bei Herrn Kebelmann als blindem Schriftsteller interessierte die Schüler seine  besondere Arbeitssituation. Vor allem die Frage, wie die Blindheit das literarische Schaffen, auch thematisch, beeinflusse, beschäftigte die Schüler. Man schärfe die Sinne, Ohren, Nase und das Tasten; man entwickle besondere Antennen, um bewusst, vielleicht auch aufmerksamer wahrzunehmen. Dunkel-Lesungen seien deshalb eine Veranstaltungsform, die er seinen Zuhörern gerne ermögliche, so Herr Kebelmann, um ein stückweit seine Erfahrungen als blinder Autor nachempfinden zu können. Sein ehemaliger Beruf als Chemiker habe ihn zudem beeinflusst. Logisches, naturwissenschaftliches Denken hätte viel mit seiner Arbeit als Schriftsteller zu tun. Frau Ploszewska bestätigte, dass ein Autor immer über das schreibe, was ihn persönlich beschäftige und auch betreffe, wobei allerdings, so Herr Kebelmann, der Ich-Erzähler nicht unbedingt der Autor selbst sein müsse. 

Um einige Gedichte auch im Selbststudium zu erschließen, schenkten die beiden Autoren unserer Schulbibliothek dankenswerterweise einige Lyrikbände.

Zudem war das Autorenteam Heide Rieck und Friedrich Grotjahn aus Bochum, beide auch Mitglieder der Europäischen Autorenvereinigung „Die KOGGE“ e.V. und Teilnehmer am KOGGE-Literaturforum, zu Besuch in der Klasse 9C. Auch diesen beiden Autoren herzlichen Dank fürs Kommen.
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