„Wir alle gegen Cybermobbing“ als „Schule gegen Cybermobbing“


Fabian Herr vom „Bündnis gegen Cybermobbing“ aus Karlsruhe stellte im Rahmen eines Elterninformationsabends auf der Grundlage der vom „Bündnis gegen Cybermobbing“ in Auftrag gegebenen Cyberlife III Studie von 2020 dar, dass mehr als jede dritte Schülerin und jeder dritte Schüler nach eigenen Angaben in der Schule bereits von Cybermobbing betroffen sei. Gerade im Alter zwischen 13-17 Jahren sei ohne nennenswerte Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen die Gefahr hoch, ein Opfer von Cybermobbing zu werden. Unter den in der Studie befragten Lehrerinnen und Lehrern gaben 53% an, schon einmal mit schulischen Problemen, die durch Cybermobbing verursacht wurden, konfrontiert worden zu sein.
Bei Cybermobbing handle es sich, so der Referent, immer um ein Machtungleichgewicht zwischen einem Täter und einem von Cybermobbing betroffenen Menschen. „Über einen längeren Zeitraum“ würden Betroffene 24 Stunden am Tag vor allem in sozialen Netzwerken (Instagram …), Messenger-Diensten (WhatsApp, VIBER…) und Videoplattformen (Tik Tok, YouTube…) schikaniert, ausgeschlossen und ignoriert mit Folgen, die das Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl der Betroffenen zerstöre. Ohne Hilfe von außen könne diese Situation nicht durchbrochen und beendet werden.
„Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Schlafprobleme, Appetitlosigkeit“, aber auch Verhaltensänderungen wie „plötzliche Verschlossenheit, Misstrauen, Leistungsabfall und der Rückzug in andere Welten“, aber auch das „Fehlen geliebter Gegenstände oder Geld“ seien, so der Referent, mögliche Anzeichen für das Betroffensein von Cybermobbing.
Um einen Täter effektiv zu überführen, sei es wichtig, möglichst viele Beweise, Screenshots von Webverläufen etwa, zu sammeln. Sich Hilfe von außen zu holen, um dadurch Unterstützung zu erhalten zu Fragen wie etwa, ob eine Mobbingsituation vorliege und wie darauf adäquat reagiert werden könne, sei ein erster wichtiger Schritt, um auf Cybermobbing zu reagieren. Nicht zuletzt auch eine Anzeige bei der Polizei.
Die anwesenden Zuhörerinnen und Zuhörer nutzten nach dem gelungenen Vortrag die Gelegenheit, mit dem Referenten ins Gespräch zu kommen. Herrn Herr vom „Bündnis gegen Cybermobbing“ herzlichen Dank für den Vortrag und fürs Kommen!

Nach einer Lehrerfortbildung zum Thema „Cybermobbing“ und der Durchführung eines mehrstündigen Schülerprojektes in den 6. Klassen sowie des Elterninformationsabends zum gleichnamigen Thema ist das Präventionsprogramm „Wir alle gegen Cybermobbing“ erstmals an unserer Schule vollständig umgesetzt worden. Ab dem nächsten Schuljahr wird das Präventionsprogramm jeweils in der 2. Schuljahreshälfte mit den Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen erarbeitet.
Unsere Schule erhält nach der erfolgreichen Durchführung des Präventionsprogramms „Wir alle gegen Cybermobbing“, an dem sowohl Lehrkräfte und Schüler als auch Eltern teilgenommen haben, die Auszeichnung als und Zertifizierung zur „Schule gegen Cybermobbing“.