Fahrt zur Gedenkstätte von Verdun

Nach zweieinhalbstündiger Fahrt von Wittlich aus nach Verdun besichtigten die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen zunächst das so genannte Beinhaus von Douaumont in der Nähe von Verdun. In der Gewölbehalle des sarkophagähnlichen Gebäudes waren die Namen vieler in Verdun gefallener Soldaten in den Sandstein des schweren Tonnengewölbes eingemeißelt, der Tod somit mit Augen greifbar. Während 300 Tage seit dem Frühjahr 1916 wurde in der Hölle von Verdun erbittert und verlustreich um jeden Zentimeter Boden gekämpft, ganze Landschaften wurden durchpflügt und umgegraben von Granat- und Bombeneinschlägen, was heute noch sichtbar ist.
Der Ausblick vom Turm des Beinhauses, in dem die Überreste der vielen unbekannten Soldaten ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, ermöglichte einen umfassenden Blick auf das ehemalige Schlachtfeld und die Angriffsstrategie der deutschen Militärs, mit enormem Artillerieeinsatz die Front bei Verdun und den Verteidigungsgürtel rund um Verdun schnell zu durchbrechen. Der Film im Beinhaus verdeutlichte die Grausamkeit der Kriegführung auf beiden Seiten und das unmenschliche Schicksal, das sowohl französische als auch deutsche Soldaten gleichermaßen erlitten. Er machte auch deutlich, weshalb der 1. Weltkrieg als erster moderne Krieg bezeichnet wird, in dem Menschen zum Kriegsmaterial verkamen und Massen an Munition, Waffen und Soldaten den Krieg entscheiden sollten.
Die gelungene Führung durch das Fort Douaumont, benannt nach einem während der Schlacht von Verdun völlig zerstörten gleichnamigen Dorf, verdeutlichte das Grauen des Kriegs eindrücklich: Umgeben von Kriegsmaterial, in Dreck und Matsch mit Hunger, Durst und Krankheit als ständigem Begleiter verteidigten mal Franzosen mal Deutsche erbittert das Fort.
Nach der Führung durchs Fort am Ende der Exkursion bestand für die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, den Soldatenfriedhof beim Beinhaus von Douaumont, eine nationale Gedenkstätte der Franzosen, zu besuchen und dabei erneut die Sinnlosigkeit von Krieg eindrucksvoll zu erleben.