Mutige Frauen der NS-Zeit bei uns
„Nichts war vergeblich: Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus“
Die Wanderausstellung „Nichts war vergeblich: Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus“ war auch für ein paar Tage bei uns in der Schulbibliothek.
Durch den Besuch dort lernten viele Schüler*innen unserer Schule mutige Frauen kennen, die wirksame Zeichen gegen die Unmenschlichkeit und Bestialität des NS-Regimes setzten. Aus der Sicht der damaligen Machthaber war das Hochverrat, der vielfach mit dem Tod bestraft wurde.
Cato Bontjes van Beek etwa verteilte Zigaretten, Butterbrote und Seife an französische Zwangsarbeiter, druckte und verteilte Flugblätter gegen das NS-Regime, war Mitglied der „Roten Kapelle“, einer u.a. kommunistischen Widerstandsgruppe.
Amalie Jordt verweigerte aus religiösen Gründen den Hitlergruß, lehnte den Wehrdienst und den Hitlerkult ab und verteilte wie Frau van Beek systemkritische Flugblätter. Sie wurde von der Gestapo aufgespürt, verhaftet, ins KZ Ravensbrück überstellt und 1942 im Rahmen des NS-Euthanasie-Programms in einer so genannten „Heil- und Pflegeanstalt“ vergast.
Charlotte Israel forderte zusammen mit mehr als 200 Frauen im Februar/März 1943 die Freilassung ihrer jüdischen Männer, die von Berlin aus in Konzentrationslager im Osten deportiert werden sollten. Die sehr mutige Protestaktion der Frauen hatte Erfolg:Am 6.03.1943 wurden die jüdischen Männer aus der Gestapo-Haft in der „Rosenstraße“ in Berlin entlassen.
Dr. Erika Schmitz, Gymnasiallehrerin, beantragte nach dem Novemberpogrom 1938 ihre Entlassung aus dem Schuldienst, weil sie als Lehrerin dazu verpflichtet war, das NS-System mitzutragen. Sie versteckte verfolgte Juden und half ihnen zu überleben. Seit 2011 wurde sie in Yad Vashem posthum als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt.
Die genannten Frauen stehen für viele andere hier nicht genannten wie etwa Erna Brehm, Lisa Fittko, Lina Haag, Ilse Heinrich, Hildegard Jadamowitz, Carola Karg, Luise Katholy, Annedore Leber, Lotte Laserstein, Erika Mann, Greta Maraldo, Änne Meier, Anna Mettbach, Gerda Taro, Lore Wolf …, die sich, entschlossen und willensstark, für verfolgte und diskriminierte Mitmenschen einsetzten.
Der Fachvortrag von Frauke Geyken in der ehemaligen Wittlicher Synagoge würdigte die Lebensleistung der in der Ausstellung vorgestellten Frauen und verortete sie in ihren historischen Kontext. Auch die Dauerausstellung in der Wittlicher Synagoge, die Frau Henzgen mit ihrem Grundkurs Religion besuchte, verdeutlicht das Leid der in der NS-Zeit verfolgten jüdischen Mitbürger*innen in Wittlich und lässt erneut den Mut der genannten und auch der vielen ungenannten mutigen Frauen erkennen, die genau das taten, was viele Deutsche nicht bereit waren zu tun: zu helfen und zu unterstützen.