„Quälgeister“

Im Unterricht haben wir den „Isenheimer Altar“ von Matthias Grünewald (1512-1515, Öl auf Holz) besprochen. Bei diesem Kunstwerk handelt es sich um einen Wandelaltar, bestehend aus zwei festen und vier drehbaren Altarflügeln. Auf dem rechten inneren Seitenflügel des Altars wird die Geschichte der Versuchung des heiligen Antonius dargestellt. Im Hintergrund sind Quälgeister zu erkennen. Wir haben uns mit dem Thema Quälgeister auseinandergesetzt und besprochen, was diese ausmacht. Jeder Quälgeist ist persönlich individualisiert und variiert in Aussehen und Bedeutung. So kam es dazu, dass auch wir angefangen haben unsere persönlichen Quälgeister zu erschaffen.

Zuerst musste jeder für sich überlegen, wie die Form des persönlichen Quälgeistes aussehen soll. Dann formten wir die gewünschte Grundform aus Maschendrahtzaun. Gipsbinden wurden mit Wasser angefeuchtet und wir begangen das Drahtgestell mit den Gipsbinden einzukleiden. Nach der Trocknung wurden zur Stabilisierung und Strukturbildung die Plastiken mit Gipsmasse ausmodelliert. Als Grundierung des fertigen Gipsmodells, diente weiße Acrylfarbe. Anschließend konnte jeder für sich entscheiden, wie der Quälgeist farblich gestaltet wird. Hier konnte man sich dann kreativ „austoben“.

Jeder Quälgeist ist individuell und in jedem steckt eine persönliche Geschichte. Kein Dämon ist ähnlich. Alle Schüler haben ihre eigenen Ideen umgesetzt. Die Grundideen basieren oft auf persönlichen oder alltäglichen Ängsten oder Ereignissen. Über das Aussehen der einzelnen Figuren kann man nicht urteilen, da man jede einzelne unterschiedlich betrachten und interpretieren kann. Alle Quälgeister erzählen ihre eigene Geschichte und drücken verschiedenste Dinge aus. Letztendlich konnten wir unter der Leitung von Frau Simon ein tolles Projekt umsetzen und wir hatten viel Spaß dabei. Wir haben unsere Kreativität entfalten können und dabei neue Aspekte der Bildenden Kunst durch die künstlerische Arbeit mit Gips und Farben lernen können.

BKGK11, April 2017