Ausflug ins Städel Museum Frankfurt
Kunstgeschichte hautnah erleben
Am 09.10.2025 unternahmen die Kunst-Grund- und Leistungskurse der Jahrgangsstufe 13 eine Exkursion ins Städel Museum Frankfurt. Hier wurde Kunstgeschichte nicht im Klassenzimmer, sondern direkt vor wegweisenden Originalwerken vermittelt.
Im Mittelpunkt stand die Entwicklung der Kunst in die Moderne – von den ersten Brüchen mit der Tradition bis hin zu den revolutionären Neuerungen der Avantgarde. Das Museumspersonal verstand es dabei, die Entwicklung der Kunst lebendig zu machen und die Schülerinnen und Schüler auf eine spannende Zeitreise durch mehrere Jahrhunderte mitzunehmen und die Bedeutung der Werke für unser Leben heute herauszustellen (inklusive ernstzunehmender emanzipatorischer Aufforderungen!).
Der Besuch bildete einen besonderen Abschluss für die intensive Auseinandersetzung mit Kunstgeschichte in den vergangenen drei Jahren und eine Vertiefung für die bevorstehenden Prüfungen und das Abitur. Zwischen Impressionismus, Expressionismus und Abstraktion wurde nicht nur Wissen vertieft, sondern auch reflektiert, wie sehr sich der Blick auf Kunst und ihre Bedeutung verändert hat. Nämlich immer dann, wenn sich politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen deutlich gewandelt haben. Letzteres trifft auch auf unsere Gegenwart zu: So kann der Blick in die Vergangenheit den Blick auf das Heute klären und wertvolle Antworten auf aktuelle Fragen geben.
Wir haben gelernt, dass man die Intention eines Künstlers am besten dann versteht, wenn man einen „Blick in seine Sockenschublade“ (Zitat!) wirft und wir auf unser Bauchgefühl hören. Letztlich ist Kunst multiperspektivisch: Es ist eben nicht nur der intellektuelle Blick auf die Werke, der sie für uns und unsere Zeit tatsächlich verfügbar macht.
Und die Frage, was sich ein Künstler bei seinem Werk gedacht habe, sollten wir so gar nicht stellen. Dann vielleicht hat er nach zwei Stunden Arbeit nur gedacht: „Was esse ich denn jetzt?“.
Wir wissen: Wir müssen die Kunst aus ihrer Zeit heraus begreifen. Dazu brauchen wir Kenntnisse aus der Geschichte, über die politischen Verhältnisse und die Lebensumstände jener Zeit. Und ja, da sind zum Beispiel die Goldenen Zwanziger Jahre, die Hochphase des Expressionismus, des Verismus und der Neuen Sachlichkeit, die unserer Gegenwart erstaunlich ähnlich sind.
Ein inspirierender Tag, der Theorie und Praxis eindrucksvoll verband – und einmal mehr zeigte, dass Kunst am besten dort verstanden wird, wo sie entsteht: im Museum – und mit Hintergrundwissen!
Text und Fotos: Stefanie Hergert und Martin Schambach

