Theaterstück „Abgerungen“ miterleben

Kurz vor den Osterferien konnten die 10. Klassen unserer Schule das Solo-Theaterstück „Abgerungen“ in der Mensa erleben. 

Im Zentrum des Stücks steht das Leben des Pallotinerpaters Richard Henkes, der, am 26. Mai 1900 im Westerwald geboren, sich nach der Machtergreifung Adolf Hitlers entschieden gegen das NS-Regime stellte und dadurch zwangsläufig in Konflikt mit dem Regime geriet. 

Wie der Münsteraner Bischof von Galen nahm er in Predigten und als Lehrer und Jugendseelsorger öffentlich Stellung gegen die bestialische NS-Euthanasie und kritisierte entschieden das Welt- und Menschenbild der Nationalsozialisten als gott- und menschenverachtend. Später als Pfarrer in einem Dorf im deutsch-tschechischen Grenzgebiet setzte er sich für Toleranz und Mitmenschlichkeit zwischen Deutschen und Tschechen ein.

Diese kritische und offene Haltung gegen die NS-Gewalt- und Terrorherrschaft hatte Konsequenzen: 1943 wurde Pater Henkes in das KZ Dachau deportiert, wo er als Nichtinfizierter an Typhus erkrankte Mithäftlinge freiwillig in die Quarantäne begleitete, um diesen beizustehen. Am 22.02.1045 starb er an den Folgen einer Typhusinfektion. 

Der Koblenzer Schauspieler Bruno Lehan verkörpert im Einpersonenstück einen Schriftsteller, der sich vorgenommen hat, ein Theaterstück auf der Grundlage des Lebens von Pater Henkes zu schreiben. Die Handlung zeigt, wie berührt und begeistert diese Schriftstellerfigur immer mehr von Pater Henkes wird und wie das Leben des Paters im Leben des Schriftstellers Fragen aufwirft um die richtige Haltung und die richtigen Werte heute. 

Das alles ließ auch die zuschauenden Schülerinnen und Schüler nicht unberührt: Immer wieder wurden sie durch den Schauspieler in die Handlung mit einbezogen und erhielten dadurch wertvolle Anstöße, über ihr eigenes Leben  und Handeln nachzudenken.

Herrn Surkus-Anzenhofer und Frau Henzgen herzlichen Dank für das „In-unsere-Schule-holen“ des bewegenden Theaterstücks.

Text: SCU