Medien sicher nutzen

Medienpädagogin Michaela Weiß besuchte im Rahmen unserer Auszeichnung als „Medientrixx“-Schule und im Auftrag des „Landesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit RLP“ die Schüler*innen der 6. Klassen. Offen für die Fragen und Anliegen der Schüler erarbeitete die Referentin in lockerer Atmosphäre Wichtiges zum Thema „Sicher unterwegs sein im Netz und in sozialen Medien“.

Zunächst wurde geklärt: Was sind überhaupt persönliche Daten und mit wem teilen wir sie im Alltag und warum? Wann sind unsere Daten in unserem „Online“-Leben bei Instagram, Snapchat und TikTok geschützt und wie können wir sie dort aktiv schützen?

Dass Menschen den Nutzungsbedingungen vor einer App-Anwendung oft leichtsinnig, nämlich ohne sie zu lesen, zustimmen und damit den App-Anbietern vollumfänglich Zugang zu den eigenen Daten (den eigenen Vorlieben, Wünschen, Urlaubserlebnissen, Fotos und Hobbys …) erlauben, war vielen Schüler*innen neu. Auch die den Nutzern der Apps angezeigten Filme/Snaps/Stories seien, so Frau Weiß, irgendwann auf die von den Anbietern ermittelten persönlichen Bedürfnisse der Nutzer abgestimmt, damit sie lange auf den ausgewählten Internetseiten bleiben. Die Folge davon sei: Irgendwann bekämen die Nutzer nur noch Nachrichten, die zu ihren Interessen und Einstellungen passten und diese bestätigten. Auch wenn sie absolut falsch seien.    

Dass WhatsApp, Snapchat, Instagram laut Nutzungsbedingungen erst ab 13 Jahren genutzt werden dürfen, verblüffte manche Schüler*innen. Und dass bei unterdreizehnjährigen Nutzern der Apps bei Erstanmeldung notwendigerweise eine falsche Altersangabe angegeben worden sein müsse, um die genannten Apps nutzen zu dürfen, sei offensichtlich. Schlimm sei nur, so Frau Weiß, wenn als falsche Altersangabe „über 18 Jahre oder mehr“ angegeben worden sei, denn dann erlaube die App den Unterdreizehnjährigen den Zugang zu allem, was auf der App nutzbar ist. Bei einem falsch angegebenen Nutzeralter von etwa 15 Jahren seien zumindest die Zugänge von Herstellerseite aus eingeschränkt, was den jüngeren Nutzern dann einen gewissen Schutz gebe. Frau Weiß riet den Schüler*innen deshalb auch noch, die Chatfunktion, z.B. bei WhatsApp, in den Einstellungen immer auf „privat“ zu stellen.

Dann recherchierten die Schüler*innen ihren eigenen Namen bei Google und sahen, z.T. überrascht, dass sie „dem Internet“ doch schon einige persönliche Daten zur Verfügung stellen. Mithilfe eines Quiz konnte erkannt werden, welche Internet-Konzerne Eigentümer der genutzten Apps sind und deshalb gemäß Nutzungsbedingungen Zugriff zu den persönlichen Daten haben:  Der Konzern „Meta“ etwa besitze Facebook, Instagram und WhatsApp und verfüge damit über eine grenzenlose Datenmacht, so die Medienpädagogin. Mit diesen persönlichen Daten der Nutzer*innen und mit Werbung auf diesen Apps machten die Konzerne größtenteils ihre Gewinne. Denn: Das Netz ist nicht kostenlos! Wir bezahlen mit unseren Daten! 

Am Ende der gelungenen Veranstaltung erklärte Frau Weiß, was „Cookies“ sind und wie man diese kleinen Spione auf dem Handy ablehnen oder löschen kann. 

Sorgsamer und reflektierter mit den eigenen Daten umzugehen: Das war ein zentraler Appell an die Sechstklässler*innen. Sicherlich hat sich das nun auch der/die ein oder andere Schüler/Schülerin nach dem Workshop vorgenommen.

Text und Fotos: SCU