Schulbibliothek und Projekte zur Lesemotivation

Immer wieder überlegen sich die Lesescouts zusammen mit dem Lehrerbibliotheksteam Ideen, wie vor allem Mitschülerinnen und Mitschüler der Klasse 5-7 dazu angeregt werden können, Bücher zu lesen oder auch anderen ihre Buchfavoriten vorzustellen. Jährlich kommen dabei, zusammen mit den Autorenlesungen, die übers Jahr verteilt maßgeblich von der genannten Gruppe in der Unter- Mittel- und Oberstufe geplant werden, viele Aktionen zusammen, die das Thema „Lesen“ im Schulalltag präsent halten und damit ein Zeichen setzen, dass Lesen und das Herstellen von kreativen Leseprodukten Spaß und Freude macht.             

Der organisatorische Ablauf ist dabei immer ähnlich: Freitags in einer der 20-minütigen Vormittagspausen überlegen sich die Lesescouts zusammen mit einem Vertreter des Lehrerbibliotheksteams kleine Leseaktionen/Wettbewerbe, die  in einem überschaubaren Zeitraum  und auch mit wenig Aufwand bewältigt werden können. Sie werden dann von den Lesescouts in den Klassen vorgestellt und kurz erläutert. Zur Erinnerung an die Aktion wird ein kleines, werbewirksam gestaltetes Plakat (Din A5) mit den wichtigsten Daten zum Wettbewerb in der Klasse ausgehängt. Die Schulbibliothek ist der Präsentationsraum für die erstellten Schülerprodukte, die immer von den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern in eine von den Lesescouts gebastelten Box, auf dem Tresen der Schulbibliothek platziert, geworfen werden müssen. Durch die Buchpräsentationen werden als wichtiger Nebeneffekt auch Leseempfehlungen von Mitschülern an Mitschüler weitergegeben.  Kleine Wettbewerbspreise (Buchpreise, Buchgutscheine, Kinogutscheine …) regen zur Teilnahme an.

Mittlerweile sind viele kleine Aktionen zusammengekommen, die in Auswahl hier kurz erläutert werden:           

Literaturrätsel für die Orientierungsstufe: Am Infobrett der Schulbibliothek wird wöchentlich eine Kurzzusammenfassung eines Buchs ohne Titel und Autor ausgehängt. Diese  Buchdaten sollen erraten werden. Die Lösung des Rätsels muss zusammen dem eigenen Vor- und Nachnamen an einem festgelegten Tag in der folgenden Woche in eine Box auf dem Tresen der Schulbibliothek eingeworfen werden. 

„Bücher als Stars“: Lieblingsbücher werden in einem für die Handlung typischen Ambiente im Rahmen eines Fotowettbewerbs als Stars inszeniert. Dabei soll z. B. die Lieblingslesestelle eines Buchs mit Hilfe von (realen) Gegenständen oder gemalten Figuren verdeutlicht werden oder das Buch an einem Ort so arrangiert werden, dass er zur Handlung des Buchs passt und  diese verdeutlicht. Auch können sich die Schülerinnen und Schüler selbst mit Hilfe des Buchs in einer Umgebung, die zum Buch passt, abfotografieren.

Lieblingsbuchvorstellungsbrille basteln“: Die Schülerinnen und Schüler erhalten eine Brillenvorlage auf festem Papier (DIN A4), die ausgeschnitten und mit Gegenständen, Figuren oder etwas anderem, was für das Lieblingsbuch typisch ist, bemalt werden soll. Oberhalb oder unterhalb der Brille kann sie auch mit selbst gebastelten typischen Elementen, die das Buch charakterisieren, erweitert werden. Auch hier lockt ein kleiner Preis (Gutschein der örtlichen Buchhandlung …); die Brillen werden in der Schulbibliothek präsentiert – gerne auch selbst getragen vom „Brillenhersteller“ auf einem Foto.

„Lieblingsfigur verkleiden“: Passend zu Karneval kann eine Lieblingsbuchfigur mit typischen Kennzeichen einer anderen Buchfigur verkleidet werden. Dies kann in Form einer Collage oder in Form eines selbst gemalten Bildes geschehen. Auch hier werden die Wettbewerbsprodukte in der Schulbibliothek zum Bestaunen ausgehängt.

„Nimm eins, bring eins“:  Ein eigens für die Aktion angeschaffter Bücherwagen, versehen   mit Jugendliteratur für die Schülerinnen und Schüler der Orientierungsstufe, wird im wöchentlichen Rhythmus von einer 5. Klasse in eine andere geschoben und bleibt dort eine Woche lang. Die Schülerinnen und Schüler jeder Klasse sollen diese Zeit nutzen, um ein eigenes, gut erhaltenes Jugendbuch gegen ein gut erhaltenes anderes aus dem Bücherwagen einzutauschen. In regelmäßigen Abständen erhält dieser Bestand eine „Auffrischungskur“ durch neu angeschaffte aktuelle Jugendbücher, die vom Förderverein der Schule mitfinanziert werden.

Büchertauschbörse – ein Klassiker: In größeren, aber regelmäßigen Abständen bringen Schülerinnen und Schüler zu einem bestimmten Termin gut erhaltene eigene Bücher  mit Erlaubnis der Eltern von zuhause mit und tauschen das eigene Buch gegen ein anderes. Diese Aktion ist vergleichbar mit der vorgestellten Aktion „Nimm eins, bring eins“, findet aber öffentlichkeitswirksamer in der Schulbibliothek statt.

 „Herstellen von Buchquartetten: Lieblingsbücher empfehlen“: Was ist zu tun, um ein Buch-Quartett herzustellen? Auf das erste Blockblatt werden gut lesbar die Buchdaten des empfohlenen Buchs (Autor, Titel, Verlag) und auf das zweite Blockblatt die ersten zwei oder drei Sätzen des Buchanfangs geschrieben. Auf dem dritten Blockblatt wird ein Bild gemalt mit der wichtigsten Person des Buchs oder einem wichtigen Gegenstand oder einer wichtigen Handlungssituation, auf dem letzten Blockblatt werden die letzten zwei oder drei Sätze des Buchs in Großschrift geschrieben. Alle Buchquartette können auf einer Wäscheleine in der Schulbibliothek präsentiert werden.


Die Arbeit unserer Leseförderung findet auch immer wieder Interesse in Medien, die die Arbeit der (Schul)Bibliotheken darstellen und somit einer breiteren interessierten Öffentlichkeit vorstellen.
Der Beitrag hier wurde unter dem Namen “Die Lieblingsbuchvorstellungsbrille, Praxisbeispiele der Lesescouts am Cusanus-Gymnasium Wittlich” (S. 9-11) in der Zeitschrift LIES, einer Schriftenreihe der “Zentralen Schulbibliotheken des Landes Rheinland-Pfalz”, veröffentlicht und kann unter https://lbz.rlp.de/fileadmin/lbz/Ueber_uns/Publikationen/Zeitschrift_LIES/LIES_37_Optimized.pdf nachgelesen werden.