Elternabend zur Prävention von HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten

Im Rahmen unserer Präventionsarbeit arbeiten wir als Schule seit einigen Jahren erfolgreich mit der AIDS-Hilfe Trier und dem SCHLAU-Projekt Trier zusammen, um in Präventionsworkshops mit Schülerinnen und Schüler aus den 8. und 9. Klassen Fragestellungen zur sexuellen und geschlechtlichen Identität und zur HIV-Prävention zu erarbeiten.
Im Rahmen des Elternabends klärte Vincent Maron vom „SCHLAU-Projekt“ in Trier zunächst die grundlegende Begrifflichkeit zum Thema sexuelle Orientierung: Man unterscheide das biologische Geschlecht („Was sagt mein Körper?“) von der sexuellen („Was sagt mein Herz/Begehren?“) und der geschlechtlichen Identität („Was sagt mein Gefühl?“). Letztere entscheide darüber, ob sich Menschen als hetero-, homo- oder bisexuell definierten.
Viele Menschen, die sich als homo- oder bisexuell wahrnähmen, kämpften lange Zeit mit ihrem „inneren Coming-out“, d.h. mit dem Eingeständnis, selbst homo- oder bisexuell zu sein. Ängste vor allem vor der Ablehnung durch Freunde und Familienmitglieder verhinderten für lange Zeit das „äußere Coming-out“. Deshalb sei eine Erziehung zu Akzeptanz und Toleranz von sexueller Vielfalt vor allem auch im schulischen Kontext wichtig, um Vorurteile und Ablehnung abzubauen.
Bernd Geller von der AIDS-Hilfe Trier e.V. stellte die inhaltlichen Schwerpunkte der Präventionsworkshops zu den Themen HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STI) vor, die in dieser inhaltlichen Ausrichtung auch so in den 8. Klassen an unserer Schule erarbeitet werden, denn Sexualerziehung sei als verbindliches Unterrichtsthema u.a. im rheinland-pfälzischen Schulgesetz und in den Richtlinien zur Sexualerziehung für Schulen in Rheinland-Pfalz festgelegt. Die Unterrichtsinhalte könnten dabei sowohl von Lehrkräften als auch von externen Partnern und somit auch von der AIDS-Hilfe an Schulen vermittelt werden.

Schwerpunkte der Workshops seien:

  • ein „realistisches Wissen über HIV & STI (= sexualy transmitted infections) [zu] vermitteln“; etwa zur Infektion mit Chlamydien, die unbehandelt zu „Unfruchtbarkeit, Zeugungsunfähigkeit und [zu] Geburtskomplikationen führ[t]en“
  • kommunikative Fertigkeiten [zum Thema zu vermitteln] und die korrekte Kondomanwendung [zu] üben“
  • „präventionsrelevante Einstellungen [zu] reflektieren“

Zudem informierte Herr Geller im Rahmen des Elternabends über die Notwendigkeit der HPV-Schutzimpfung, die sowohl für Mädchen als auch für Jungen von der STIKO empfohlen sei.
Die Impfung sollte vor dem ersten Geschlechtsverkehr – zwischen dem 9. und 14. Lebensjahr etwa – erfolgen, dadurch würden Formen von Gebärmutterhalskrebs bei Frauen und von HPV-bedingtem Krebs bei Männern verhindert. Bis einschließlich dem 17. Lebensjahr könne die Impfung kostenlos nachgeholt werden, nach dem 17. Lebensjahr müssten die hohen Impfkosten selbst getragen werden.

Herrn Geller und Herrn Maron vielen Dank für den informativen Elternabend.