Nero-Ausstellung

Am Freitag, dem 7.10.2016 besuchten der Geschichts-Gk (WAL) sowie der Geschichts-Lk (LOT) gemeinsam das Rheinische Landesmuseum in Trier. Ein Augenmerk wurde hierbei auf die mittlerweile schon beendete Ausstellung: „Nero-Kaiser, Künstler & Tyrann“ gelegt. Es wurden verschiedene Mythen und Vorurteile Neros aus diversen Blickwinkeln beleuchtet, sodass sich einige von uns ein ganz neues Bild von diesem bedeutenden Kaiser machen konnten.

Zu Beginn der ca. eineinhalb stündigen Führung bekamen wir einen Zettel mit sämtlichen Vorurteilen und dazu passenden Zitaten ausgeteilt. Dieser bildete schnell den Leitfaden der Führung, doch zuvor wurden uns noch allgemeine Eindrücke über Kaiser Nero vermittelt, wie beispielsweise seine Abstammung und sein Leben vor dem Amtsantritt. Hier kristallisierte sich zügig heraus, dass es vor allem seine Mutter Agrippina war, die ihren Sohn unbedingt auf dem Thron sehen wollte und durch die Vermählung mit dem vorherigen Kaiser Claudius, ihrem Onkel, sowie ihrer Herkunft einen bedeutenden Grundstein legte. Dass Nero seine Mutter dann später mehr und mehr aus dem Palast verdrängte, war ein idealer Nährboden für die Gerüchte des Muttermörders. Viele dieser Gerüchte, vor allem aber das des Brandstifters Roms, sind sehr fraglich, da die meisten Quellen 50-100 Jahre nach Neros Tod verfasst wurden und sich daher auf mündliche Überlieferungen beziehen müssen. Außerdem wird häufig außer Acht gelassen, dass die wenigsten Quellen der Zeitzeugen nicht vom einfachen Volk stammen, sondern von den wenigen Menschen der höheren sozialen Schichten, welche lesen und schreiben konnten. Daher fallen diese Beurteilungen, besonders nach den ersten Jahren seiner Amtszeit, nachdem ihn seine Mutter nun nicht mehr unterstützte, eher negativ aus. Denn die Tatsache, dass er ein sehr volksnaher Kaiser war, war dem Senat ein Dorn im Auge und sie nahmen es als Erniedrigung des Kaisers und des Senates wahr. Beim Volk erlangte er durch diese Strategie jedoch große Beliebtheit und so waren es lediglich die höheren Institutionen wie beispielsweise der Senat, welche sich vorgeführt und unter Druck gesetzt fühlten. Sein Realitätsverlust gegen Ende seiner Amtszeit führte zu zusätzlicher Angst, da er nun als unberechenbar beschrieben wird, sodass ihn der gesamte Senat später zum Staatsfeind erklärte. Das heißt, er unterstand keinem Schutz mehr und jeder durfte ihn einfach so umbringen (lassen)!

Nach der Führung konnten wir uns noch die durchaus sehr interessante Dauerausstellung des Museums anschauen und mit neuen Erkenntnissen in die Herbstferien starten.

Hannah Braun, LK Geschichte, MSS 16