Mystery oder Fantasy? Stefan Gemmel zu Gast bei unseren Fünftklässlern

Wie immer konnte der Kinder- und Jugendbuchautor Stefan Gemmel unsere jüngeren Schülerinnen und Schüler begeistern durch sein mitpackendes Vorlesen und durch tolle Geschichten von seinen Geschichten.
Zu Beginn der Schreibwerkstatt erklärte der Autor den Schülern den Unterschied zwischen ‚mystery-‚ und ‚fantasy‘-Romanen: Erstere bewegten sich in der Realität, in die dann unerwartet fantastische Kräfte einwirkten. In Fantasygeschichten jedoch wäre für einen Autor alles möglich: Er könne sich ausleben in seinen Fantasiewelten, seinen Fantasiefiguren und Fantasiehandlungen – abgehoben von der Wirklichkeit. „Der Schattengreifer“ sei demnach ein Fantasybuch, der neueste Roman „Sichelmond“ ein Mystery-Roman. Eindrucksvoll konnten die Zuhörer und Zuhörerinnen dann eintauchen in die Welt des 16jährigen Rouven, der tatsächlich Mysteriöses erlebt, morgens in fremden verwüsteten Wohnungen aufwacht und anfangs nicht weiß, wie er dorthin gekommen ist. Langsam erkennt die Hauptfigur, dass hinter allem ein teuflischer Plan steckt, die Welt ins Chaos zu stürzen. Immer wieder wurde das Vorlesen vom Autor veranschaulicht durch einen Bezug zum Buchcover, durch das Erklären der magischen Zeichen auf der blauen Tür, die auf dem Cover des Buchs zu sehen sind.
Die grundlegenden Ideen zu diesem Roman stammten überwiegend aus Gesprächsimpulsen, eigenen Erlebnissen: Stefan Gemmel sei selbst eine zeitlang ein Schlafwandler gewesen wie seine Figur Rouwen. Der Name Rouwen sei zudem eine Anspielung auf seine Lieblingstiere, die Raben, die immer wieder in seinen Büchern eine Rolle spielten. Die Idee zu der Figur mit Namen Nana, die Rouwen zuhause in seinem verborgenen Wasserwerk im Park zur Seite steht, sei ihm gekommen, als er zufällig während einer Lesereise auf einer Fassade eines Altenwohnheims eine mit Rasierschaum beschmierte Scheibe sah. Die Geschichte dahinter habe ihn zur Figur der Nana inspiriert.
Natürlich wurde während der Schreibwerkstatt spielerisch auch zu Themen gearbeitet wie:
Welche Struktur braucht eine gute Geschichte: einen Spieler und einen Gegenspieler und natürlich einen „Springer“, bei dem bis zum Schluss nicht klar ist, auf welcher Seite er steht.
Wie muss erzählt werden, um Leser zu erreichen? Figuren sollten durch ihre Handlung und durch ihre Gespräche mit anderen Figuren für den Leser erlebbar werden, so dass sie vielleicht zu guten Freunden werden, an die man sich gerne erinnert.
Zum Schluss war noch Zeit zum Signieren des „Schattengreifers“, auf dessen Lektüre sich viele Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen nun freuen können.

Dem Förderverein unserer Schule herzlichen Dank für die finanzielle Unterstützung der Veranstaltung!