Austausch mit Reims

Der Schüleraustausch der Klasse 6b mit dem Collège Saint Michel in Reims – ein Erlebnisbericht:

Montag
Hurra, endlich geht es los. Wir (die F1-Schüler der Klasse 6b und Frau Wölbert und Herr Bures) fahren nach Frankreich, genauer gesagt zu unseren Austauschpartnern nach Reims. Die privaten Autobahnen in Frankreich sind wunderschön. Es gibt keine Schlaglöcher oder Flickstellen. Dafür muss man aber an dafür vorgesehenen Stationen Maut bezahlen. Als wir ankommen, erwarten uns unsere Austauschpartner schon. Die Schule in Reims sieht ganz anders aus als unsere: überall Eisentore und vergitterte Fenster und Mauern, die mindestens 2m hoch sind. Wir stellen unser Gepäck in einen Raum und gehen dann in der Kantine essen. Auf dem Weg zur Mensa fallen uns die Korridore auf. „Wie im Knast“, meinen einige Schüler. Nach dem Essen steht Unterrichtsbesuch auf dem Programm. Wir erfahren viel  über das französische Schulsystem, z.b. dass es keine Noten, sondern Punkte (bis 20) für die Leistung in den einzelnen Fächer gibt. Außerdem dauert die Schule meistens bis 18.30 Uhr abends, nur mittwochs bis 13.00 Uhr.

Dienstag
Heute besichtigen wir die Biscuiterie Fossier, eine Keksfabrik. Hier gibt es alles, was das Keksesserherz begehrt: Kekse mit Schokolade, ohne Schokolade, große Kekse, kleine Kekse, Kekse mit Puderzucker oder ohne und die berühmten biscuits roses, eine Spezialität in Reims. Mittags machen wir ein Picknick im Park. Am Nachmittag gehen wir bowlen. Das macht wirklich Spaß, ist aber schwerer als man denkt. Am Abend auf der Party in der Schule geht es noch einmal richtig ab: erst wird gegessen, dann Party gemacht. Wir machen Quatsch und haben viel Spaß.

Mittwoch
Heute sind wir auf  den Spuren der Römer. Wir schauen uns nämlich den Cryptoportique und die
Porte de Mars an. Den Cryptoportique kann man sich vorstellen wie eine große unterirdische Halle. Hier unten ist es schön kühl, nur ca. 13 – 14°C – im Gegensatz zu draußen, wo es jetzt schon 20°C ist.
Die Porte de Mars ist ein großer Triumphbogen, nicht so groß wie der in Paris, aber auch schon ordentlich. Sie ist dem Kriegsgott Mars gewidmet. Um 12.00 Uhr empfängt uns eine Stellvertreterin der Bürgermeisterin in ihrem prächtigen Rathaus. Überall gibt es dort wunderbaren Stuck an den Decken, und alles ist mit Marmor verziert. Wir bekommen eine Führung und dürfen uns alles ansehen. Im Festsaal gibt es eine Orgel mit 7 m hohen Orgelpfeifen. Wir dürfen im Saal Platz nehmen, dort, wo sonst nur der Stadtrat tagt. Zum Schluss gibt es für jeden Kekse und Saft und einen Block als Abschiedsgeschenk. Um 12.00 Uhr sind wir wieder an der Schule und haben den Nachmittag zur freien Verfügung mit unseren Austauschpartnern.

Donnerstag
Heute geht es nach Paris. Wir fahren in einem brandneuen Bus. Paris ist eine Stadt, in der es den Anschein hat, dass es mehr Autos als Menschen gibt. Der Busfahrer fährt eine Extrarunde zum Bootsanleger, über die Place de la Concorde und am Elyseepalast vorbei. Dort parkt er neben vielen anderen Bussen. Wir holen unser Gepäck aus dem Kofferraum und machen eine Bootstour auf der Seine. Wir sehen die Alexanderbrücke, den Eiffelturm und noch einige andere Sehenswürdigkeiten. Nach der Bootsfahrt besteigen wir den Arc de Triomphe. Von hier oben hat man eine wunderschöne Aussicht über ganz Paris, die Champs  Elysées hinunter  und sogar bis zu Sacré-Coeur, einer Kathedrale auf der höchsten Erhebung von Paris, Montmartre, wohin wir dann auch gehen. Zuvor müssen wir aber durch ein Viertel von Paris, das uns nicht sehr vertrauenerweckend erscheint: überall Dreck, Bettler und Taschendiebe, Läden mit kaputten Schaufensterscheiben, aber auch viele kleine Souvenirläden. In der Nähe der Place du Tertre dürfen wir uns eine Weile aufhalten, bis wir zurück nach Reims fahren.

Freitag
Heute machen wir in Reims eine Besichtigung der Kathedrale und wir besteigen den Kirchturm.
Reims ist etwas größer als Trier, aber mit viel mehr Einwohnern und einer ganz neuen Straßenbahn. Die Kathedrale von Reims (Notre Dame) ist eine sehr schöne Kirche und außerdem sehr groß. Die Zinnen auf dem Dach sind mit Blattgold verziert. Auf den Glockentürmen der Kathedrale hausen Tauben, und es ist sehr windig. Am Mittag essen wir zum letzten Mal in der Schulkantine und um 13.30 Uhr fahren wir dann wieder nach Wittlich ab.
Alles in allem war es eine sehr schöne Fahrt mit vielen spannenden und neuen Erfahrungen, an die wir uns gerne zurückerinnern.

Leo Peplau, 6b