Ergebnis des Schreibwettbewerbs der Lesescouts

Marie Hower ( Kl. 7A), Vanessa Lieser (Kl. 7A) und Görkem Yenihayat (Kl. 5C) gewinnen den Einzelwettbewerb, die 5C den Klassenpreis.

Wir, die Lesescouts unserer Schule, forderten die Schüler und Schülerinnen der 5. bis 7. Klassen vor ein paar Wochen dazu auf, an einem Schreibwettbewerb zu den Themen“ Eine Rose zum Valentinstag“, „Mord auf dem Bauernhof“ und „Flucht in die Zukunft“ teilzunehmen.
Viele Schüler und Schülerinnen beteiligten sich am Wettbewerb. Dafür herzlichen Dank!
Als Gewinnerinnen konnten Marie Hower, Vanessa Lieser und Görkem Yenihayat mit ihren Geschichten überzeugen, die hier zum Lesen hinzugefügt sind. Alle drei Schülerinnen erhalten einen Buchpreis als Geschenk.
Die Klasse 5C hat insgesamt die meisten Geschichten im Wettbewerb eingereicht. Als Dankeschön werden wir ihnen dafür eine Runde Waffeln backen.

Hier sind nun die Gewinnergeschichten mit unserer Bewertung.
Viel Spaß beim Lesen!
Die Lesescouts

Die Gewinnergeschichten:

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[tab title=“Flucht in die Zukunft“]

Flucht in die Zukunft
von Verena Lieser, Klasse 7A

Es war der 1. Februar, an dem es schon wieder geschah:
Nina, meine beste Freundin, war anders als alle anderen. Sie war … geheimnisvoll, besonders. Meine Familie und ich waren die einzigen, denen Nina ihr Geheimnis anvertraute. Und deswegen wollten ihre Eltern uns nicht alleine in die Stadt  lassen.
Als wir in einer großen Boutique ankamen, probierten wir haufenweise Klamotten an, die viel zu teuer für uns waren.
Als Nina in einem knappen, roten Sommerkleid aus der Umkleidekabine kam, wusste ich schon, was los war. Sie wurde immer blasser und torkelte  auf mich zu. Ich nahm sie in meine Arme, bevor sie zusammenklappte und ich sie nicht mehr hätte halten können.
Vorsichtig legte ich sie auf den Boden und setzte mich neben sie.
Die anderen Leute schauten mich  verwundert an, doch ich sagte, dass alles O.K. sei und  nichts Schlimmes  passiert sei. Tatsächlich war etwas Schlimmes passiert!
Vorsichtig schaute ich mich um, ich suchte einen Platz, an dem wir ungestört wären, damit Nina sich beruhigen könnte. Es war unmöglich, Nina so durch die ganze Stadt nach Hause zu schleppen. Mir fiel kein besserer Ort, ungestört zu sein, ein als die Umkleidekabine. Schließlich war sie groß genug, um Nina hineinzulegen, so dass uns niemand sehen konnte.
Ich entschloss mich also,  sie so unauffällig wie möglich hineinzutragen.
Ich weiß nicht, ob ich Ninas Fähigkeit cool oder eher gruselig finden sollte. Immerhin konnte es jetzt bis zu zwei Stunden dauern, bis sie wieder aufwachte. Ich machte mich also auf eine unangenehme Zeit gefasst.
Genau zwei Stunden später bewegte sie sich wieder und öffnete langsam die Augen: „Willst du es mir erzählen?“, flüsterte ich behutsam. „Ja! … Also … Zuerst sah ich wieder die Zeitmaschine und dann war alles nur noch gelb, blau, grün, rot. Wie in einem Wirbelsturm, weißt du?“ Ich nickte verständnisvoll. „Und dann landete ich auf etwas Hartem. Ich stand auf und alles war aus Gold und Silber. Selbst die Straßen, auf denen  sich fliegende Autos bewegten, waren aus Silber. Was ist total unlogisch fand! Wieso brauchen fliegende Autos Straßen? Egal. Die Männer redeten mit ihren Autos, Kinder mit ihren Spielzeugen und Frauen mit ihren Kosmetikkoffern. Und alles bewegte sich: Spielzeuge, Kosmetikprodukte, Stifte, Häuser. Der Himmel war grau, die Wolken aus verrostete Metall, es regnete Gold und die Straßen vibrierten zu einem Beat, der durch die Stadt, London anscheinend, rollte.
Ich lag nur da, konnte mich nicht bewegen, sah aber trotzdem, was um mich herum geschah. Und dann …“. An dieser Stelle stoppte Nina und schaute mich unglücklich an: „Ist schon gut, du musst nicht weiter erzählen“, sagte ich. „Danke!“, erwiderte sie, während sie mir ihre Arme um den Hals legte. „Das war’s dann für diesen Monat“, sagten wir beide gleichzeitig und versuchten zu lachen. „Ab geht’s! Komm schon, Anna. Jetzt gehen wir weiter shoppen!, rief Nina, als sie auch schon aus der Kabine heraussprang.
Das taten wir dann auch, ohne Angst zu haben, dass Nina das schon wieder passieren konnte.
Abgesehen von den beiden Stunden in der Kabine war das der coolste Tag, den wir je zusammen verbrachte hatten.

Die Lesescouts finden die Erzählung gut, weil sie

  • eine originelle Idee verarbeitet
  • einen interessanten, spannenden Erzählstil aufweist.

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[tab title=“Mord auf dem Bauernhof“]

Mord auf dem Bauernhof
von Marie Hower, Klasse 7A

Hey Leute! Ich bin’s, Nick!
Ich hab’ keine Ahnung, was ihr von mir denkt, aber ich finde, dass ich ein ganz normaler Junge bin, der in einem ganz normalen Dorf, auf einem ganz normalen Bauernhof, in einer ganz normalen Familie wohnt.
Das dachte ich jedenfalls bisher, bis ich herausfand, dass hier nicht alles so ist, wie es scheint.
Und so fing alles an: …
Seit einer Woche waren Sommerferien und mir fiel nichts ein, was ich unternehmen könnte. Also beschloss ich, meine beste Freundin Lotte und meinen allerbesten Kumpel Johannes zu mir einzuladen, um mal irgendetwas Spannendes zu erleben.
Natürlich waren beide sofort Feuer und Flamme und wurden noch am selben Tag von ihren Eltern auf unseren Bauernhof gebracht.
Meine Mutter, von Beruf Bäuerin, lud  die Eltern meiner Freunde noch zum Teetrinken ein. Dieses Angebot nahmen sie gerne an und verzogen sich in unsere kleine, aus Backstein gefertigte Küche.
Währenddessen zeigte ich meinen Freunden den Kuhstall, die Pferdeweide, meine kleine, eigene Ziege, auch den großen Ziegenbock, die Kaninchen und viele andere Tiere, die auf unserem Bauernhof ihr zuhause hatten. Am besten gefiel Lotte der große, zottelige Hund, der auf unserem Hof aufpasste.
Unser Bauernhof lag abseits, auf dem Land, gehörte aber noch zu dem naheliegenden Dorf. Wir hatten sogar ältere Nachbarn, die uns allerdings nicht besonders mochten, da wir zu viele Tiere besaßen. Die Ehe zwischen den alten Leuten war nicht mehr die beste, doch es schien, als würden sei dennoch ein zufriedenes Leben führen.
So, jetzt hab’ ich aber genug von unseren Hof erzählt.
Lotte, Johannes und ich gingen nach dem Rundgang über den Hof zu den Autos, um die Übernachtungssachen aus den Kofferräumen zu holen. Wir entschieden uns, auf dem Heuboden zu schlafen und dort wach zu bleiben, um nichts Spannendes zu verpassen. Es war zwar sehr unwahrscheinlich, dass mal irgendwas passieren würde, aber wer weiß das schon. Wir machten es uns gemütlich, richteten unsere Heubetten her und legten die Schlafsäcke darauf. In der Zwischenzeit dämmerte es draußen und die Eltern meiner Freunde waren bereits nach Hause gefahren.
Als wir mit allem fertig waren, sprangen wir vom Heuboden nach unten auf den aufgetürmten großen Heuhaufen. Das machte richtig Spaß und wir wollten gleich noch mal hinunter springen, als wir die Stimme  meiner Mutter hörten, dass es Abendbrot gebe. Mein Vater kam mit dem frischen Ziegenkäse in die Küche hinein, woraufhin wir mit dem Essen anfingen. Nach dem Abendbrot liefen Lotte, Johannes und ich mit Taschenlampen in die Scheune und fingen an, uns Gruselgeschichten zu erzählen. Johannes kannte die besten Gruselgeschichten und er erzählte diese immer mit einer leisen,  dann plötzlich aufschreckenden Stimme, sodass Lotte und ich jedes Mal zusammenzuckten, wenn auch nur etwas Harmloses geschah.
Inzwischen wurde es um die Scheune schon stockdunkel und in der Ferne ertönte der Kirchturm, der Mitternacht schlug. Wir wollten uns gerade in unsere Schlafsäcke kuscheln, da hörten wir ein leises, aber doch deutliches Knistern, das von draußen kam.
Keiner sagte ein Wort, ich konnte den Atem meiner Freunde hören. Wir vernahmen einen lauten Schrei, der uns alle hochfahren ließ. Doch dann war es still.
Lotte rücke immer näher an mich heran und selbst der sonst so mutige Johannes suchte unsere Nähe. Wir blickten uns an und Johannes schlug vor, dem Schrei auf den Grund zu gehen.
Er kroch umständlich aus seinem Schlafsack und schüttelte sich das Heu aus den Haaren. Lotte und ich wollten eigentlich gar nicht mit, beschlossen aber doch, unseren Kumpel zu begleiten.
Wir wollten gerade die knorrige Holzleiter hinuntersteigen, da öffnete sich die Scheunentür und das helle Mondlicht drang in die Scheune ein und beleuchtete den ganzen Heuboden. Vor Schreck wäre ich fast von der Leiter gefallen, konnte mich aber gerade noch retten und sprintete die zwei Sprossen wieder hoch. Ich stolperte dabei fast über Lotte und Johannes, aber zum Glück verstanden sie und verzogen sich an die hintere Wand des Heubodens, sodass man uns vom Boden aus nicht erkennen konnte. Uns allen  stockte der Atem. Lotte bekam fast keine Luft mehr, das spürte ich. Johannes zitterte am ganzen Körper und traute sich nicht mehr, sich zu bewegen.
Unter uns raschelte es, ein Scharren war zu hören und wir vernahmen ein schweres Atmen. Ich dachte, ich würde gleich in Ohnmacht fallen.
Wir hörten dumpfe Schritte, die auf die immer noch offen stehende Scheunentür zusteuerten. Johannes war der Erste, der es wagte, sich zu bewegen. Er machte eine winkende Handbewegung, die uns zeigte, dass wir uns vorne auf den Bauch legen sollten, um nach unter auf die Scheunentür gucken zu können.
Das taten wir und sahen nur noch, wie ein großer, langer Schatten die Tür zuzog und das funkelnde Mondlicht in der Scheune verblasste.
Noch immer sagte keiner ein Wort, denn wir mussten alle erst einmal wieder zu Atem kommen und registrierten, dass das hier kein Traum war, sondern echt.
Ich sagte im Flüsterton, dass wir gleich morgen früh nach dem Kühemelken die Polizei verständigen und meine Eltern von unserer Beobachtung erzählen sollten. Damit waren beide einverstanden und wir versuchten, noch ein wenig zu schlafen.
Schon früh am Morgen, als unser Hahn krähte, liefen wir aus der Scheune und rannten in den Kuhstall, wo meine Eltern noch etwas verschlafen die Kühe melkten. Wir redeten alle durcheinander, sodass     man eigentlich kein Wort verstand, von dem, was wir sagten. Mein Vater bremste uns, unterbrach seine Arbeit, ging mit uns in die warme Küche und machte uns allen erst einmal einen heißen Kakao.
Lotte fing als Erste an zu berichten, was gestern Nacht in der Scheune passiert war. Als sie fertig war, sprang mein Vater sofort ans Telefon und informierte die Polizei.
Danach liefen wir zu unseren Nachbarn und erkundigten uns, ob sie heute Nacht etwas bemerkt hätten, doch der alte Griesgram grummelte unverständlich vor sich hin, das, glaube ich, so viel wie „Nein“ heißen sollte. Dann knallte er uns die Tür  vor der Nase zu mit der Begründung, dass er jetzt fertig frühstücken wolle.
Es dauerte keine zehn Minuten, da traf die Polizei aus dem naheliegenden Dorf ein und untersuchte den Fall. Nach etwa  zwei Stunden stellte sich heraus, dass es sich gestern Nacht um einen möglichen Mord gehandelt haben könnte, da die Polizisten in der Scheune, tief im Heu vergraben, eine unansehnliche und entstellte Frauenleiche gefunden hatten.
Die Spurensicherung habe alles unter Kontrolle und bereits schon Fußabdrücke des möglichen Täters gefunden, erklärte uns der Mann von der Kripo. Sie würden erst einmal die Leiche wegtransportieren, dann den Stall säubern und schließlich den Täter suchen und hoffentlich finden. Wir würden in etwa einer Woche Bescheid bekommen, ob der Täter gefunden worden sei.
Wie versprochen klingelte eine Woche später das Telefon bei uns in der Stube.
Die Kripo meldete sich am Ende der Leitung und gab bekannt, dass der Täter unser Nachbar  sei und dass es sich um die Leiche seiner Frau handele.
Die Fußabdrücke stimmten genau mit denen des alten Griesgrams überein und daher wurde er vor drei Tagen von der Kripo abgeholt und später wegen Mordes zu achten Jahren  Haft verurteilt.
Wir sind alle froh, dass der Fall aufgeklärt ist.
Noch eine weitere Nacht durften Lotte und Johannes bei uns bleiben. Am nächsten Morgen wurden sie von ihren Eltern abgeholt.
Das waren ja wohl mal aufregende Ferien, die wir da erlebt hatten!
Jetzt habe ich gelernt, dass auch auf einem ganz normalen Bauernhof nicht alles so ist, wie es scheint, und ich bin froh, dass ich so tolle Freunde habe, mit denen man gemeinsam solche Abenteuer erleben kann.

Die Lesescouts finden die Erzählung gut,

  • weil der Handlungsverlauf überzeugt,
  • weil die Erzählung einfach spannend ist und
  • weil die sprachliche Gestaltung dazu führt, dass man mit Lotte, Johannes und dem Ich-Erzähler mitzittert und mitfiebert.

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[tab title=“Eine Rose zum Valentinstag“]

Eine Rose zum Valentinstag
von Görkem Yenihayat, Klasse 5C

Es war am Morgen des 14.02.2013. Kein ganz normaler Morgen, es war Valentinstag.
Die Mädchen der Klasse 8D machten sich besonders schick, in der Hoffnung, eine Rose von Daniel, dem Mädchenschwarm aus der Parallelklasse zu bekommen.
Sie bildeten sich sogar ein, überall im Schulgebäude den Duft von Rosen zu riechen. Immer, wenn sie Rosen verteilende Schüler sahen, schlugen ihre Herzen bis zum Hals und sie dachten: „ Da ist bestimmt noch eine für mich dabei.“ Nur ein Mädchen der Klasse war nicht in Valentinsstimmung. Die Außenseiterin der Klasse: Celina.
Sie war größer und kräftiger als normal, sie schminkte sich nicht, war nach Meinung der anderen nicht gut genug gekleidet, trug jeden Tag einen schlichten Zopf, hatte zu lange Fingernägel …! Keiner wollte etwas mit ihr zu tun haben.
Celina wurde in der Schule gehänselt, auch von Daniel. Die anderen Mädchen sagten zu ihr: „ Schätzchen, mach’ dir keine falschen Hoffnungen, heute eine Rose zu bekommen. So wie du aussiehst, wirst du nie eine Rose bekommen.“
Celina fand Daniel ja ganz süß, aber nach der Aktion der Mädchen neulich, wollte sie nie wieder etwas mit Jungs zu tun haben. Außerdem dachte sie, dass die Mädchenclique und Daniel unter einer Decke steckten und Daniel auch schlecht über sie denke. „So wie es aussieht, werde ich nie eine Rose zum Valentinstag bekommen, aber diese aufgebretzelten Kühe schon“, redete sie sich ein.
Die 6. Stunde: Mathe bei Herrn Bayer neigte sich dem Ende zu und keiner aus der Klasse hatte eine Rose für die Mädchen, aber sie gaben die Hoffnung noch nicht auf. Es klingelte und die Schüler packten ihre Sachen ein.
Celina trat traurig den Heimweg an. Die Mädchen aus ihrer Klasse  … ärgerten sie immer noch.
Hinter ihr stand die Mädchenclique und vor der Schule stand Daniel mit einer roten Rose in der Hand. Er wartete auf jemanden.
Die Mädchen … gingen aufgeregt zu ihm hin und dachten, dass die Rose für eine von ihnen sei. Aber Daniel sprach Celina an und drückte ihr die Rose in die Hand.
Eine der Mädchen ging zu ihm hin außer sich vor Wut: Daniel, warum mobbst du sie erst und dann schenkst du ihr eine Rose? Ich möchte eine Erklärung!!!“
Daniel sagte , er habe nur Angst gehabt zuzugeben, dass er Celina super nett findet. Angst, dadurch nicht mehr zu den Beliebten zu gehören. Jetzt sei es ihm egal, wie Celina aussehe. Er möge Celina, wie sie ist.
Die Mädchen rannten weinend vor Eifersucht nach Hause. Daniel und Celina gingen Arm in Arm in der Stadt Eisessen. Besser hätte der Valentinstag für Celina nicht enden können.

Die Lesescouts finden die Geschichte  gut,

  • weil man sich mit dem Thema „Mobbing“ beschäftigen muss und dies gut in einer Erzählung möglich ist und
  • weil die Erzählung einfühlsam im Schreibstil ist.

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Waffelnbacken in der 5C
Katharina beim Waffelnbacken in der 5C – unterstützt von Jana, Regine, Helena und Theresa!
"Klassen-Tabu-Spiel"
Mirijam aus der 5C beim „Klassen-Tabu-Spiel“